Im Großen Saal Mozarteum spielte die Philharmonie Salzburg unter Chefdirigentin Elisabeth Fuchs am Mittwochabend zwei hochemotionale Orchesterwerke in spätromantischem Gewand: Sergej Rachmaninows „Symphonische Tänze“ und Alexander von Zemlinskys Orchesterfantasie „Die Seejungfrau“.

Als seinen „letzten Funken“ bezeichnete Sergej Rachmaninow die „Symphonischen Tänze“, die Elisabeth Fuchs und ihr Orchester in großer Besetzung mit üppigem Schlagwerk und einer fabelhaften Emese Wilhelmy am Klavier zur Aufführung brachten. Tatsächlich sollte die dreisätzige Komposition die letzte des russischen Komponisten sein, dessen Gesundheit im amerikanischen Exil 1940 bereits sehr angeschlagen war. Die mit „Mittag“, „Abenddämmerung“ und „Nacht“ betitelten Sätze sind durchaus als musikalische Retrospektive, aber auch als Auseinandersetzung Rachmaninows mit der eigenen Vergänglichkeit zu verstehen – ein Streifzug durch das bewegte Leben des Komponisten und dessen Konfrontation mit dem Tod, die von der Philharmonie Salzburg raumfüllend, aber mit großer Sensibilität dargebracht wurde.
Zuvor gab das Orchester mit Alexander von Zemlinskys „Seejungfrau“ ein ebenfalls hochemotionales und persönliches Werk, das kurz nach der Jahrhundertwende um 1900 entstanden war. Konzertmeister Hanan Santos glänzte mit gefühlvollen Soli auf der Violine. Programmatisch liegt der Komposition Andersens Märchen „Die kleine Meerjungfrau“ zugrunde, musikalisch spiegelt sich in der Klangsprache des Werks ein persönlicher Schicksalsschlag des Komponisten wider, den dieser in spätromantischer Prächtigkeit verarbeitet hatte: seine unerfüllte Liebe zu seiner Schülerin Alma Schindler, die im Jahr 1902 bekanntermaßen Gustav Mahler geheiratet hatte.
Für den bewegenden Konzertabend bedankte sich das Publikum im nahezu ausverkauften Großen Saal Mozarteum mit minutenlangem, tosendem Applaus.

Hinweis: Das Programm ist noch am Donnerstag, 22. Februar, nachmittags um 15:00 und abends um 19:30 im Zentrum für Visionen (Puch-Urstein) im Rahmen der Konzertreihe MITTEN IM ORCHESTER zu erleben.

© Beitragsbild: Erika Mayer

MI · 21. Februar 2024 · 19:30
Großer Saal Mozarteum, Salzburg

Elisabeth Fuchs · Dirigentin
Philharmonie Salzburg

 

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