Mit einem Festakt in der Salzburg Kulisse und einem fulminanten Jubiläumskonzert im Großen Festspielhaus feierte die Philharmonie Salzburg gestern, am 12. Oktober, ihr 25-jähriges Bestehen. Gründerin und Chefdirigentin Elisabeth Fuchs und ihr Orchester wurden von Landeshauptmann Wilfried Haslauer mit dem Landeswappen und von Gemeinderat Florian Kreibich mit dem Stadtsiegel in Gold ausgezeichnet.

Das 25-jährige Jubiläum feierten Elisabeth Fuchs und die Philharmonie Salzburg mit Förderern aus Politik, Kultur und Wirtschaft sowie langjährigen Weggefährten und Freunden des Orchesters in der Salzburg Kulisse im Haus für Mozart. Auch Landeshauptmann Wilfried Haslauer, Landeshauptmann-Stellvertreter Stefan Schnöll, Bürgermeister-Stellvertreter Bernhard Auinger und Gemeinderat Florian Kreibich gratulierten zum 25-jährigen Bestehen des Orchesters.
Die Konzerte der Philharmonie Salzburg „füllen nicht nur die Konzertsäle, sondern begeistern die Menschen“, so Bürgermeister-Stellvertreter Auinger in seinen Grußworten. Ein besonderes Verdienst der Philharmonie sei die Förderung junger Talente.
In Vertretung von Bürgermeister Harald Preuner überreichte Gemeinderat Florian Kreibich das Stadtsiegel in Gold. Es sei beispiellos, was das „Energiebündel“ Elisabeth Fuchs mit ihrer Philharmonie in Salzburg bisher auf die Beine gestellt habe: „Wir sind stolz, dass es dieses Orchester in Salzburg gibt.“
Landeshauptmann-Stellvertreter Stefan Schnöll würdigte vor allem die Leidenschaft, mit der die Philharmonie Kindern Musik näherbringe: „Man merkt: Da passiert etwas mit den Kindern.“ Das Blockflötenprojekt für Salzburgs Volksschulkinder solle daher unbedingt unterstützt werden. „Es liegt ein Zeitalter vor uns, in dem man Techniken wie KI nutzen kann und wird, aber das Menschliche in der Kunst ist etwas, das man nicht ersetzen kann“, so Schnöll.
Landeshauptmann Wilfried Haslauer schließlich überreichte feierlich das Landeswappen an Elisabeth Fuchs – als „Zeichen der Anerkennung und Wertschätzung“. Die Philharmonie habe sich insbesondere in der Konzertpädagogik, etwa mit den Kinderfestspielen, den Lehrlingskonzerten oder dem Blockflötenprojekt, große Verdienste erworben. Zum 25. Geburtstag hatte der Landeshauptmann aber noch eine Überraschung in petto: Die Philharmonie erhalte den in Aussicht gestellten Probenraum in Salzburg Nonntal, das sei bis auf wenige Details geklärt.

Jubiläumskonzert · Held:innenleben & Adiemus
Im Anschluss an den Festakt fand das Konzert zum 25-Jahr-Jubiläum im restlos ausverkauften Großen Festspielhaus statt. Zusammen mit ihrem 200-köpfigen Chor gab die Philharmonie Salzburg unter Chefdirigentin Elisabeth Fuchs Richard Strauss‘ symphonische Dichtung „Heldenleben“ und Karl Jenkins‘ „Adiemus“ – zwei Werke, die in ihrer kompositorischen Form unterschiedlicher nicht sein könnten, sich aber in ihrer musikalischen Größe und Wirkkraft in nichts nachstehen. Richard Strauss‘ „Heldenleben“ war im ersten Teil des Konzerts zu hören. Das Werk gilt als Beispiel für Vollkommenheit an Leitmotivik mit perfekt verwobenen Musikzitaten aus Beethovens „Eroica“, Rossinis „Wilhelm Tell“ und Strauss‘ „Also sprach Zarathustra“. Solistin Jelica Injac konnte mit gefühlvollen Soli auf der Geige und unwahrscheinlich sauberen Flageoletts überzeugen. Nach der Pause erklang Karl Jenkins‘ mehrfach ausgezeichneter Welthit „Adiemus – Songs of Sanctuary“, bei dem Chorgesang und Orchesterklänge auf harmonische Weise verschmolzen. Afrikanische Sprachsilben, Trommelrhythmen und spontane Tanzeinlagen von Violinist Moisés Irajá dos Santos sorgten für viel Temperament auf der Bühne und ausgelassene Stimmung im Publikum. Dieses bedankte sich bei der Philharmonie Salzburg und Elisabeth Fuchs für ein eindrucksvolles Jubiläumskonzert und 25 Jahre größtmögliches Engagement in der Musikvermittlung mit anhaltenden Standing Ovations.

 

FESTAKT 25 Jahre Philharmonie Salzburg
DO · 12. Oktober 2023 · 17:00 Uhr
Salzburg Kulisse, Haus für Mozart (geschlossene Gesellschaft)
Kammerensemble der Philharmonie Salzburg

JUBILÄUMSKONZERT · Held:innenleben & Adiemus
25 Jahre Philharmonie Salzburg & Dirigentin Elisabeth Fuchs
Strauss‘ Heldenleben & Jenkins‘ Adiemus
DO · 12. Oktober 2023 · 19:30 Uhr
Großes Festspielhaus, Salzburg

Jelica Injac · Solovioline
Elisabeth Fuchs · Dirigentin
Chor der Philharmonie Salzburg
Einstudierung Chor · Sebastian Aigner, Alexandra Helldorff, Elisabeth Fuchs
Philharmonie Salzburg

 

 

Bilder: © Erika Mayer

 

Im Folgenden finden Sie Informationen zum Werdegang und Selbstverständnis der Philharmonie Salzburg und Chefdirigentin Elisabeth Fuchs, zum aktuellen Konzertprogramm sowie zu den Finanzen der beiden Vereine Philharmonie Salzburg und Kinderfestspiele Salzburg.

 

Klassik für alle!
Werdegang und Selbstverständnis der Philharmonie Salzburg

1998 gründete die 22-jährige Wirtstochter Elisabeth Fuchs ein eigenes Orchester und wurde damit zu Österreichs erster Dirigentin. Die „Junge Philharmonie Salzburg“ bestand anfangs überwiegend aus Musikstudent:innen und spielte nur zwei bis fünf Konzerte pro Jahr. Doch mit frischen Interpretationen klassischer Werke und innovativen Projekten wie den Opernproduktionen „Die Weiße Rose“ (2001) oder „Der Kleine Prinz“ (2003) etablierte sich das junge Orchester schnell und nachhaltig in der Salzburger Kulturlandschaft. Im Sommer 2005 debütierte die Junge Philharmonie Salzburg bei den Salzburger Festspielen mit Schostakowitschs Stummfilmmusik zu „Das Neue Babylon“. Im Mozartjahr 2006 folgten im Rahmen der Festspiele die Opernproduktion „Bastien & Bastienne“ & „Der Schauspieldirektor“. 2007 wurde auf Betreiben von Elisabeth Fuchs der Verein „Kinderfestspiele Salzburg“ gegründet, der heute der größte Konzertveranstalter für Kinder und Familien im Bundesland Salzburg ist. 2012 erfolgte die Umbenennung in „Philharmonie Salzburg“.
Klassik neu zu denken und einer Vielzahl an Menschen, unabhängig von Alter, sozialem Status oder musikalischer Vorbildung, zugänglich zu machen – dies bildet bis zum heutigen Tag das Selbstverständnis der Philharmonie Salzburg.
Genreübergreifende Konzertprojekte gehören ebenso zum Jahresprogramm des Orchesters wie partizipative Musikprojekte (etwa dem 2019 gegründeten Chor) oder die Verlagerung des klassischen Konzertsaals an atypische Veranstaltungsorte. Mit Projekten wie einem Open-Air auf dem Parkdeck des Shoppingcenter Europark, der Berg:Klassik auf über 2.000 Metern Seehöhe oder Autokonzerten auf dem Salzburger Flughafen während der Corona-Pandemie konnte in den vergangenen Jahren klassische Orchestermusik auch außerhalb des Konzertsaales und verstaubter Konventionen erleb- und hörbar gemacht werden.
„Klassik für alle!“, lautet der Anspruch, den Elisabeth Fuchs und ihr Orchester seit Anbeginn verfolgen und damit kulturellen Aufbruch in die Mozartstadt bringen.

Klassik für Kinder, Jugendliche und Familien
Neben ihrer vielseitigen und innovativen Programmierung steht die Philharmonie Salzburg vor allem auch für ihre starke und professionelle Kinder- und Jugendarbeit. 2007 wurde auf Initiative von Elisabeth Fuchs der Verein „Kinderfestspiele Salzburg“ gegründet. Die seit 2007 veranstalteten Konzerte und Workshops für Kindergartengruppen und Schulklassen sowie die Konzertzyklen für Familien mit sechs Produktionen pro Saison sind inzwischen der größte Konzertveranstalter für Kinder und Familien im Bundesland Salzburg. 25.000 Besucher kommen jährlich zu den Familienkonzerten weitere 10.000 zu den Workshops.
Seit 2022 gehört außerdem ein Kinder- und Jugendorchester zur Philharmonie Salzburg („Kinder- und Jugendphilharmonie Salzburg“). Bereits zweimal wurde der Talente-Contest „Zeig Dein Talent“ durchgeführt, der auch für 2024 wieder geplant ist. Und auch das im Vorjahr initiierte Blockflötenprojekt für Salzburgs Volksschulkinder ging, aufgrund des großen Erfolgs in der Pilotphase, im Schuljahr 2023/24 in die zweite Runde, braucht für eine Weiterführung aber dringend Förderungen oder Mäzene.

Konzertprogramm in der Jubiläumssaison
Das Jahresprogramm der Philharmonie in ihrer Jubiläumssaison widerspiegelt den Anspruch, klassische Musik für ein möglichst breites Publikum zugänglich zu machen. So bleibt das symphonische Mittwochs-Abo im Großen Saal Mozarteum fester Bestandteil des Programms (mit Werken von W. A. Mozart, J. Haydn, P. I. Tschaikowsky, A. Dvořák, R. Strauss, E. W. Korngold, S. Rachmaninow, A. Zemlinsky und F. Schubert). Hochkarätige Solist:innen konnten dafür gewonnen werden: die Pianistin und Improvisationskünstlerin Galina Vracheva, der führende Hornsolist seiner Generation Radovan Vlatkovic sowie der Violinist und „Spallenmann“ Sergey Malov.
Ganz neu hingegen ist der Abozyklus „Mitten im Orchester“, der das gleiche Programm wie das Mittwochs-Abo in einem ganz neuen Setting bietet: Das Orchester verteilt sich im Saal und spielt eingebettet ins Publikum. Dirigentin Elisabeth Fuchs und der Solist des Abends musizieren in der Mitte des Saals im 360-Grad-Modus. Die symphonischen Konzerte in neuem Format werden ab 9. November im Zentrum für Visionen in Puch-Urstein stattfinden.
Ein frisches, genreübergreifendes Programm mit Top-Solisten für ein junges und jung gebliebenes Publikum bietet die Konzertreihe in der Großen Universitätsaula im Jubiläumsjahr der Philharmonie. Den Anfang machten bereits am vergangenen Wochenende die 2 HIPHARPS Deborah Henson-Conant und Evelyn Huber, die für eine neue Generation von Harfenmusik stehen, bei der symphonische Klänge mit Elementen aus Jazz, Improvisation und Weltmusik verschmelzen. Samba und Salsa geben die Rhythmen des heurigen Weihnachtskonzerts vor, wenn Cecilio Perera und das beliebte Ensemble Trio Negro mit lateinamerikanischen Klängen und Tänzen die altehrwürdigen Mauern der Alten Universität zum vorweihnachtlichen Strahlen bringen. Und im Frühling 2024 wird das Publikum von Cosima Soulez Larivière und Frederic Böhle musikalisch und literarisch in die orientalische Märchenwelt entführt, bevor der 16-jährige Elias Keller mit Tschaikowskys berühmten Klavierkonzert Nr. 1 die Herzen der Zuhörer erobert. Erstmals gibt es in dieser Konzertreihe auch ein Abo-Plus-Konzert: Im trüben Monat November wird die heitere Musik der Brüder Haydn erklingen.
Auch im Großen Festspielhaus geht es in der Jubiläumssaison abwechslungsreich weiter. Nach dem Jubliläumskonzert „Held:innenleben & Adiemus“ mit R. Strauss und K. Jenkins am 12. Oktober werden 2024 zwei Crossover-Projekte gezeigt: „Herbert Pixner meets Philharmonie Salzburg & Chor“, ein Tête-à-Tête klassischer Musik mit alpenländischer Improvisationskunst, sowie „A Symphonic Tribute to Queen“ (We Will Rock You!).
Aus Anlass des 200. Geburtstags von Anton Bruckner werden außerdem gemeinsam mit dem Chor der Philharmonie sowie dem Oberstufenchor des Musischen Gymnasiums im April 2024 das „Te Deum“ und die 7. Symphonie gegeben.
Weitere Höhepunkte waren und sind die zahlreichen Gastspiele im In- und Ausland, allen voran der Kultursommer in Bad Hofgastein mit den Programmen Alm:Klassik, Wald:Klassik und Berg:Klassik. Beim Bluval-Festival in Straubing (Bayern) gab es am 30. September erstmals ein gemeinsames Konzert mit Österreichs ESC-Gewinner Tom Neuwirth alias Conchita Wurst mit dem Titel „From Vienna with Love“.

Kurzbiographie Elisabeth Fuchs
Elisabeth („Lisi“) Fuchs ist Gründerin und Chefdirigentin der Philharmonie Salzburg. 1976 in Kirchdorf an der Krems geboren und in Wartberg aufgewachsen, besuchte sie das Adalbert Stifter Musikgymnasium Linz und studierte daneben am Brucknerkonservatorium Oboe und Klavier. Nach dem Schulabschluss folgten ein Lehramtsstudium in Mathematik und Musik an der Paris Lodron Universität Salzburg sowie ein Studium in den Fächern Orchester- und Chordirigieren an der Universität Mozarteum Salzburg und der Musikhochschule Köln.
Im Alter von nur 22 Jahren gründete Elisabeth Fuch auf Anregung von Musiklehrer und Mentor Balduin Sulzer die „Junge Philharmonie Salzburg“, die 2012 in „Philharmonie Salzburg“ umbenannt wurde.
Ein großes Anliegen ist Elisabeth Fuchs die partizipative Musikvermittlung, was unter anderem zu großen Chorprojekten mit über 300 Mitwirkenden führt sowie zu musikpädagogischen Projekten für Kinder, Jugendliche und Student:innen. So initiierte Elisabeth Fuchs im Jahr 2007 die Kinderfestspiele Salzburg, 2013 die Lehrlingskonzerte im Großen Festspielhaus und für Studierende 2018 die Vorlesung „Musikkunde interaktiv“.
Von 2009 bis 2018 war sie als künstlerische Leiterin der Salzburger Kulturvereinigung tätig.
Elisabeth Fuchs ist Trägerin des Irma-von-Troll-Borostyáni-Preises und des Ehrenzeichens des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur. 2018 erhielt sie von Bürgermeister Harald Preuner den Ehrenbecher der Stadt Salzburg und 2019 wurde sie von Landeshauptmann Wilfried Haslauer für ihr Engagement für die Orchestermusik und die Musikvermittlung mit dem Großen Verdienstzeichen des Landes Salzburg ausgezeichnet.
Elisabeth Fuchs lebt mit ihren beiden Kindern in Salzburg.

 

Subventionen und Finanzen der Philharmonie Salzburg (Stand: 2022)

Auf Basis der Vorbilanz zum Stand 21.03.2023 betrug der Gesamtumsatz der beiden Vereine Philharmonie Salzburg und Kinderfestspiele Salzburg im Jahr 2022 kumuliert und gerundet 2,9 Millionen Euro.

Gesamteinnahmen Philharmonie Salzburg (gerundet)

die sich wie folgt aufteilen:

€ 1.994.000,00
Eintrittsgelder aus Eigenveranstaltungen, sonstige Erlöse (46,5%) € 924.500,00
Einnahmen durch Gastauftritte/Gagen (41,2%) € 825.000,00
Sponsorkooperationen / Spenden / Mäzene (3,8%) € 76.000,00
Subventionen (Land & Stadt Salzburg) (6,8%) € 135.000,00
COVID19-Förderungen (1,7%): € 33.500,00

 

Gesamteinnahmen Kinderfestspiele Salzburg (gerundet)

die sich wie folgt aufteilen:

€ 882.500,00
Eintrittsgelder aus Eigenveranstaltungen, sonstige Erlöse (48%) € 421.500,00
Einnahmen durch Gastauftritte/Gagen (17,8%) € 156.000,00
Sponsorkooperationen / Spenden / Mäzene (15,2%) € 134.000,00
Subventionen (Land & Stadt Salzburg, Stadt Zell am See) (19%) € 168.000,00
COVID19-Förderungen (0%): € 0,00

 

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Dr. Sylvia Paulischin-Hovdar
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